Die Verkehrsbelastung lag in den 1950er Jahren im Raum Bochum bei 25.000 – 30.000 Fahrzeugen am Tag (nach der Jahrtausendwende stieg sie auf über 100.000), während auf der etwa 10 km nördlich gelegenen A 2 damals nur etwa 20.000 Fahrzeuge verkehrten. Die Straße nahm nicht nur den Städte verbindenden Verkehr auf, sondern zog auch den Fernverkehr unserer westlichen Nachbarländer an.
Der Ruhrschnellweg wurde seit 1954 autobahnähnlich, mit zwei getrennten Richtungsfahrbahnen, plankreuzungs- und anbaufrei ausgebaut und mit besonderen Anschlußstellen für den auf- und abfahrenden Verkehr versehen. Von Duisburg bis Essen wurde noch die damalige Bundesstraße 60 in dieses Vorhaben einbezogen. Als Entwurfsgeschwindigkeit waren 80 km/h vorgesehen. In vielen Abschnitten mußte dieser Verkehrsweg allerdings in völlig neuer Lage errichtet werden. Andere Bereiche wurden 6-7m abgesenkt. Neben den üblichen Baumaßnahmen an Erdbewegungen, Bodenstabilisierungen, verlegen von Versorgungsleitungen aller Art, Fahrbahnunterbau, Fahrbahndecke und zahllosen Brückenbauwerken mußten beim Ausbau aber auch Dutzende Häuser abgerissen werden und für Hunderte Familien Ersatzwohnraum beschafft werden. Geh- und Radfahrwege wurden ebenso teilweise wieder errichtet, aber schon ab 1967 aufgrund geringer Benutzung zugunsten breiterer Fahrbahnen wieder zurückgebaut. Großer Wert wurde auch auf die landschaftliche Anpassung gelegt, so daß selbst heute noch der Kraftfahrer an vielen Stellen nicht meint mitten in einer Industrieregion zu sein.
In Essen wurde die Straßenbahntrasse in einen verbreiterten Mittelstreifen verlegt, der zum Teil heute noch in Betrieb ist und Richtung Kray als Bustrasse (Spurbus) genutzt wird. In der Innenstadt verläuft der Ruhrschnellweg in einem Tunnel der 1970 eingeweiht wurde.
Im Dezember 1970 wurde bei Duisburg-Neuenkamp eine neue Rheinbrücke fertiggestellt und der Ruhrschnellweg somit bis Moers verlängert.
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