Straßenwärterinnen und Straßenwärter verdienen Anerkennung und Respekt
(Straßen.NRW 20.11.2019) Rund 1.900 Straßenwärterinnen und Straßenwärter bei Straßen.NRW sind in den 29 Autobahn- und 51 Straßenmeistereien des Landes im Schichtbetrieb einsatzbereit. Jahr für Jahr. Und beinahe jeden Tag kommen sie in potenziell gefährliche Situationen. Von Januar bis Oktober dieses Jahres wurden bereits neun Unfälle gemeldet, bei denen insgesamt zehn Mitarbeiter des Landesbetriebs durch Verkehrsteilnehmer verletzt wurden. Insgesamt 19 Beschäftigte sind seit 1993 bei Unfällen ums Leben gekommen. Straßen.NRW gedenkt dieser Mitarbeiter alljährlich mit einer Kranzniederlegung an der Autobahnkapelle in Gescher. Die Feierlichkeiten fanden am Buß- und Bettag, 20. November, statt.
Hohes Risiko für Straßenwärter Martin Kipker ist seit 1988 Straßenwärter in der Autobahnmeisterei Lengerich, er und seine Kollegen unterhalten und sichern die A 1 und die A 30 auf einer Länge von insgesamt 83 Kilometern. Er sagt: "Egal, wie viele Warnschilder wir an einer Baustelle aufstellen - einmal pro Stunde ist ein Verkehrsteilnehmer dabei, der nicht aufpasst." Nicht immer komme es dabei zu Unfällen. "Oft stehen wir aber da und sagen: Das war knapp." So wie im Januar 2017, als Kipker den ganzen Tag lang eine Firma absicherte, die Gehölz an der Strecke zurückschnitt. Die Holzarbeiter rückten ab, und Kipker wollte die Absperrtafel an seinen Unimog koppeln. "Da kamen einige Kollegen von hinten angefahren, und ich stieg kurz bei ihnen ein." Nur wenige Minuten später raste ein Lkw in die Baustelle und schob Kipkers Unimog etwa 100 Meter weit nach vorne. "Eigentlich hätte ich genau dazwischengestanden. Es war also purer Zufall, dass mir nichts passiert ist." Das Risiko eines Straßenwärters, bei einem Arbeitsunfall ums Leben zu kommen, sei 13-mal höher als in vergleichbaren gewerblichen Berufen, sagt Michael Höhne, leitender Sicherheitsingenieur bei Straßen.NRW. Hauptverursacher von Unfällen sind zumeist Lkw-Fahrer. Unfallursache in den meisten Fällen: mangelnde Aufmerksamkeit. Zwar hat es in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen vier Jahren keine tödlichen Unfälle mit Straßenwärtern mehr gegeben, die Gefahr an sich ist jedoch jederzeit präsent. Höhne: "Erst vor drei Wochen ist ein Straßenwärter der Autobahnmeisterei Rottweil in Baden-Württemberg ums Leben gekommen, als er Absperrungen für eine Brückenprüfung vornahm."
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